Verlauf der Implantation

Die Dauer des implantologischen Eingriffs ist sowohl abhängig von der Anzahl der zu setzenden Implantate als auch vom Schwierigkeitsgrad der Operation aufgrund der individuellen anatomischen Gegebenheiten rund um den Implantationsbereich. Sie kann deshalb zwischen einer halben Stunde und mehreren Stunden variieren.

Nachdem Ihr Implantologe alle vorbereitenden Maßnahmen im Operationsraum abgeschlossen hat, richtet er sein weiteres Vorgehen nach der Komplexität Ihres persönlichen Befundes.

Im Falle einer einfachen Zahn-Implantation mit diagnostiziertem festem Zahnfleisch um die Implantationszone herum sowie einem ausreichend vorhandenen Knochenlager, das die künstliche Wurzel aufnehmen kann, eröffnet Ihr Implantologe das Zahnfleisch und bohrt den Kanal für die Wurzel. Anhand der diagnostischen Bohrschablone ist ihre exakte Position vorher bestimmt worden (siehe Kapitel 10.2.2). Dann wird das Implantat in den Kanal eingebracht. Handelt es sich um eine zweizeitige Zahn-Implantation(siehe Kapitel 3.4), schließt der Operateur das Zahnfleisch oberhalb der platzierten Wurzel mit einer feinen Naht. Nach einer drei bis vier Monate andauernden Einheilungsphase wird das Implantat wieder freigelegt und der Gingiva-Former aufgesetzt.

Implantationsverlauf
Einfache Zahn-Implantation mit geschlossener Einheilung

Stuft Ihr Implantologe Ihren Befund als mittelkomplexen Fall ein, so erfolgt die eigentliche Insertion der künstlichen Wurzel parallel zur Einbringung von Knochenersatzmaterial (KEM), das ein ungenügend ausgeprägtes Knochenbett stabilisieren soll. Hierbei heilt nicht nur die Wurzel, sondern auch das Knochenmaterial ein, und sie verbinden sich mit dem angrenzenden Knochengewebe. Die Heilungsphase wird deshalb auf mindestens sechs Monate verlängert. Anschließend geht Ihr Zahn-Implantologe wie oben bereits beschrieben vor.

Deutet Ihr Befund auf eine besonders komplexe Implantation hin, so werden zunächst Maßnahmen zum Knochenaufbau ergriffen (siehe Kapitel 12). Ihr Implantologe wird als Erstes die Augmentation von körpereigenem Knochen oder KEM durchführen. Nach einer Heilungsphase von vier bis sechs Monaten kann Ihr Zahn-Implantologe die künstliche Wurzel einsetzen sowie die Osteosyntheseschrauben, die das Knochenmaterial gehalten haben, entfernen. Darauf folgt eine weitere Einheilungsphase von drei bis vier Monaten. Hier wird ein umfangreicheres Weichgewebsmanagement notwendig, das in genauer beschrieben ist. Gleichzeitig legt Ihr Implantologe das Implantat frei und leitet die Schritte für den Zahnersatz ein.

Im Anschluss an die Implantation werden Sie mit einem Schmerzmittel sowie einem Antibiotikum zur Vorbeugung von Entzündungen versorgt. Um postoperativen Schwellungen vorzubeugen, bekommen Sie eine Kühlmaske angelegt. Eine Kühlung des operierten Bereichs empfiehlt sich auch für zu Hause.

Viele Implantologen halten ein Merkblatt für ihre Patienten bereit, das über Verhaltensregeln nach dem implantologischen Eingriff aufklärt.

Zuletzt aktualisiert: 9.12.2013

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