Mögliche Komplikationen
Wie bei jeder medikamentösen Therapie sowie jedem chirurgischen Eingriff ist auch die Implantation mit gewissen Risiken verbunden. Ihr Implantologe ist gesetzlich verpflichtet, Sie hierüber umfassend aufzuklären (siehe Kapitel 8 ff.). Aufgrund der modernen Verfahren der Diagnostik und Chirurgie ist die Wahrscheinlichkeit auftretender Komplikationen jedoch als gering einzustufen.
Zu den Komplikationen können beispielsweise Nervenschädigungen gehören. Besonders bei Zahnimplantationen ist auf die Nervenstränge nahe dem Seitenzahnbereich im Unterkiefer zu achten. Werden sie verletzt, kann dies zu Reizungen des Unterkiefernervs, aber auch zu Taubheitsgefühlen der Lippen und des Kinns führen.
Kommt es während der Zahnimplantation zu Einträgen von Keimen in die Nasen- und Kieferhöhlen, so kann dies zu Schmerzen in dieser Region führen. Darüber hinaus können nach Abklingen der Narkose oder aufgrund einer Verspannung während des Eingriffs vorübergehende Kopf- oder Kiefergelenksschmerzen auftreten. Des Weiteren kann es im Verlauf der Einheilung zu kurzzeitigen und leichten Narbenschmerzen kommen.
Verletzte Blutgefäße können Nachblutungen, Blutergüsse und Schwellungen der angrenzenden Gewebe hervorrufen.
Bei Operationen im Oberkieferbereich kann es zu Verletzungen der Kieferhöhle kommen. Dies führt zu entzündlichen Prozessen, die zunächst behandelt werden müssen, bevor der Implantologe mit der Behandlung fortfahren kann.
Abstoßungsreaktionen bezüglich des Implantats sind unwahrscheinlich, da im Vorfeld auf die Biokompatibilität der verwendeten Werkstoffe geachtet wird (siehe Kapitel 3 ff.). Nur in Ausnahmesituationen besteht die Möglichkeit, dass das Implantat (zum Beispiel aufgrund einer Wundheilungsstörung) nicht fest genug im Kieferknochen einwächst und dann entfernt werden muss.
In seltenen Fällen kann es zu einer Periimplantitis kommen. Dies ist eine Entzündung des Implantatbetts. Sie ist in der Regel recht gut mit Antibiotika zu behandeln. Darüber hinaus kann eine optimale Mundhygiene dazu beitragen, diese entzündlichen Prozesse zu verhindern. Wenn Sie als Patient die Nachsorgetermine einhalten, kann Ihr Zahnimplantologe eine Periimplantitis frühzeitig entdecken und heilen.
Bei den heutzutage verwendeten, vorwiegend rotationssymmetrischen Implantattypen (siehe Kapitel 3.2) sind Implantatbrüche nahezu ausgeschlossen.
Es ist in diesem Zusammenhang zu betonen, dass Sie unbedingt die Nachsorgetermine wahrnehmen sollten. Versäumen Sie diese, so verliert ihr Implantologe die Kontrolle über den Einheilungsprozess. Unbemerkt können sich Entzündungen einstellen, aber auch ein langsamer Knochenabbau könnte zu massiveren Komplikationen bis hin zum Implantatverlust führen.
Zuletzt aktualisiert: 18.11.2013