Funktionstherapie/Schienentherapie

In den nachfolgenden Unterkapiteln wird auf die einzelnen Möglichkeiten eingegangen, wie Zahnärzte die Craniomandibuläre Dysfunktion, Schnarchen, Bruxismus und Kiefergelenkbeschwerden therapieren können. Dabei werden wissenschaftlich anerkannte Therapiekonzepte je nach Schweregrad des Befundes eingesetzt und individuell auf den Patienten abgestimmt. Ebenso wird erläutert, welche negativen Auswirkungen es haben kann, wenn diese Erkrankungen nicht behandelt werden.

Im Wesentlichen behandeln Zahnärzte in diesem Zusammenhang die auftretenden Beschwerden mit Hilfe von Schienen. Dies gilt im Übrigen für alle oben genannten Krankheitsbilder. Diese Schienen bieten den Zähnen Schutz vor krankhafter und übersteigerter Abnutzung, zum Beispiel durch Knirschen oder Fehlbiss verursacht. Infolge dessen kann sich die verspannte Kaumuskulatur erholen und gleichzeitig entspannen, was oftmals zur Schmerzreduktion führt und die Entstehung weiterer Folgeschäden verhindert. Zahnärzte empfehlen ihren Patienten, diese Schienen nachts zu tragen. Darüber hinaus müssen die Schienen an den Fortgang der Behandlung angepasst werden, was der Zahnarzt durch Einschleifen erreichen kann. Der Patient sollte die dafür vorgesehenen zahnärztlichen Kontrolltermine regelmäßig wahrnehmen, um den Behandlungserfolg nicht zu gefährden.

Schienentherapie
Schienentherapie

Neben der Anwendung von Schienen kann Ihr Zahnarzt auch auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten zurückgreifen. Auch die Arbeit der Therapeuten trägt dazu bei, dass Schmerzzustände, die durch Erkrankungen des Kauapparates oder der Kiefergelenke entstehen, reduziert oder gänzlich behoben werden. Hierbei setzen Physiotherapeuten neben physikalischen Therapieformen Behandlungen mit den Händen (Manualtherapie) sowie spezielle Übungen zu den Bewegungsabläufen der Mundöffnung und des Kauens ein. Die physiotherapeutischen Behandlungsschritte führen dabei vor allem zur Entspannung der beteiligten Mundmuskulatur.

Schmerzzustände können vorübergehend auch mit entsprechenden schmerzlindernden Mitteln, die Ihnen Ihr Zahnarzt verschreibt, behandelt werden. Diese sind jedoch nicht geeignet, das vorliegende Problem zu lösen. Sie dienen als kurzfristige Begleitmaßnahme der zahnärztlichen Therapie.

Chirurgische Eingriffe werden nur dann durchgeführt, wenn Ihr Zahnarzt davon ausgeht, dass die oben genannten therapeutischen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen werden. Von Fall zu Fall kann es notwendig werden, die Kieferposition zueinander durch knochenchirurgische Maßnahmen zu korrigieren (siehe hierzu "Kieferchirurgie - Kiefergelenkserkrankungen" in diesem Portal).

Werden die bereits erwähnten Erkrankungen nicht therapiert, so hat dies negative Auswirkungen auf Ihre Gesundheit. Es können Schmerzzustände der Kaumuskulatur, des Kopfes, der Kiefergelenke und des Rückens auftreten. Darüber hinaus werden Zähne übermäßig abgenutzt und die Zahnsubstanz geschädigt. Ferner kann es zu Migräneattacken und Schwindelgefühl kommen. Nicht behandeltes Schnarchen kann beispielsweise Bluthochdruck, chronische Müdigkeit und Antriebslosigkeit hervorrufen.

Zuletzt aktualisiert: 14.3.2014

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