Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)

Laut der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -the-rapie beschreibt der Begriff "Craniomandibuläre Dysfunktion" "eine Reihe klinischer Symptome der Kaumuskulatur und/oder des Kiefergelenks sowie der dazugehörenden Strukturen im Mund- und Kopfbereich." (LANGE ET AL., 2013)

Im Wesentlichen verursacht die CMD Schmerzzustände der beteiligten Muskulatur, aber auch der Kiefergelenke. Des Weiteren zählen zu den typischen Symptomen der CMD Funktionseinschränkungen des Unterkiefers sowie der Kiefergelenke. Oftmals entstehen Knackgeräusche bei Bewegungsabläufen der Kiefergelenke. Als Begleiterscheinung kommen Schmerzzustände der Zähne, Kiefergelenke und der Ohren hinzu. Patienten mit CMD weisen häufig eine sehr ausgeprägte Kaumuskulatur auf und zeigen Abnutzungen der Zahnhartsubstanz aufgrund von Zähneknirschen oder krankhaftem Aufeinanderpressen der Kiefer.

Voraussetzung für eine optimale zahnärztliche Therapie ist eine gründliche Diagnostik – wie im Kapitel "Funktionsdiagnostik" bereits beschrieben. Ihr Zahnarzt muss Sie eingehend über die Zusammenhänge dieser Krankheit aufklären und Ihnen die einzelnen Therapieschritte erläutern.

Mit Hilfe einer Schienentherapie kann Ihr Zahnarzt dazu beitragen, dass Ihre Zähne durch Knirschen und Kieferpressen nicht weiter abgenutzt werden. Des Weiteren bewirken die Schienen eine Entspannung der Kaumuskulatur sowie Entlastung der Kiefergelenke. Ihr Zahnarzt stellt die Schienen mit Hilfe des Artikulators her, der bereits im Kapitel "Funktionsdiagnostik" erwähnt wurde.

Die Schienen tragen Sie hauptsächlich nachts – nur in Ausnahmefällen auch tagsüber. Als Folge der Therapie verändern sich der Aufbiss, die Kaumuskulatur, die Kiefergelenke und die Unterkieferstellung. Deshalb muss Ihr Zahnarzt während der Behandlung immer wieder Veränderungen an den Schienen vornehmen und sie ständig anpassen – eine regelmäßige zahnärztliche Kontrolle ist dafür absolut notwendig.

Als begleitende Maßnahme kann Ihr Zahnarzt vorübergehend schmerzstillende Medikamente verabreichen. Dies geschieht jedoch erst nach genauer Prüfung des Sachverhalts und nur für einen kurzen Zeitraum.

Gute Erfolge lassen sich auch mit einer kombinierten zahnärztlichen und physiotherapeutischen Behandlung erzielen. Der hinzugezogene Physiotherapeut kann beispielsweise mit Hilfe von Wärme- oder Kälteanwendungen, gezielten Übungen zur optimalen Bewegung der Mund- beziehungsweise Kaumuskulatur sowie durch Manualtherapie zur Linderung Ihrer Beschwerden beitragen. Hier ist eine gute Absprache zwischen Zahnarzt und Therapeut vonnöten.

Nachdem Ihr Zahnarzt die oben beschriebenen Maßnahmen abgeschlossen hat, wird er von Fall zu Fall zu weiteren Behandlungsschritten raten. Dazu zählen die Einbringung von Zahnersatz, aber auch chirurgische Eingriffe, bei denen beispielsweise die Kieferposition zueinander operativ angeglichen wird (siehe "Kieferchirurgie - Kiefergelenkerkrankungen" in diesem Portal).

Zuletzt aktualisiert: 13.3.2014

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