Wurzelspitzenresektion / Kieferchirurgie

Bevor eine Wurzelspitzenresektion notwendig wird, versucht Ihr MKG-Chirurg zunächst die vorausgehende Entzündung des Zahnmarks (Weichgewebe innerhalb des Zahns) durch eine Wurzelbehandlung zu beheben (siehe Kapitel 4.7). Im Rahmen der Wurzelbehandlung entfernt Ihr MKG-Chirurg das entzündete Gewebe, reinigt den Zahn und verschließt ihn wieder.

In schwerwiegenden Fällen können sich diese Entzündungen bis zur Wurzelspitze ausbreiten. Von dort gelangen die Keime in den Knochen oder auch andere Gesichtsbereiche und verursachen Schwellungen, Schmerzen und Abszesse. Darüber hinaus kann die Infektion zum Knochenrückgang (siehe Implantologie - Folgen des Zahnverlustes - Knochenschwund in diesem Portal), zur Zystenbildung, zur Knochenentzündung, zur Kieferhöhlenentzündung sowie zur Immunschwächung führen.

Nach eingehender Anamnese sowie Beratung veranlasst Ihr MKG-Chirurg zunächst die diagnostischen Schritte. Hierzu gehört unbedingt eine Röntgenaufnahme des betroffenen Zahns. Ferner wird abgeklärt, ob der Zahn schon wurzelbehandelt wurde und der Zugang aufgrund vorhandenen Zahnersatzes erschwert ist.

Von einer Wurzelspitzenresektion können gewisse Risiken ausgehen, über die Ihr MKG-Chirurg Sie in dem Beratungsgespräch informiert. Dazu gehören:

  • Nervenschädigungen, die zu Taubheitsgefühlen führen können (besonders im Unterkiefer).
  • Im Oberkiefer können durch den Eingriff Kieferhöhlenentzündungen ausgelöst werden.
  • Bei Wurzelengstand ist es möglich, dass andere Wurzeln verletzt werden.
  • Es können trotz einer Wurzelspitzenresektion weitere Entzündungsherde entstehen.
  • Bei dem Eingriff stellt Ihr MKG-Chirurg fest, dass er den Zahn aufgrund der vorhandenen Schädigung nicht erhalten kann.

Die Entscheidung für eine Wurzelspitzenresektion trifft Ihr MKG-Chirurg aufgrund Ihres Befundes. Sie ist in folgenden Fällen notwendig:

  • Wenn Entzündungsherde sich trotz mehrfacher Wurzelbehandlung nicht zurückbilden.
  • Bei Kontamination der angrenzenden Gewebe durch Wurzelfüllmaterial
  • Bei stark gekrümmten Wurzeln, die eine optimale Säuberung nicht zulassen.
  • Bei verschlossenem Wurzelkanal (manchmal altersbedingt)

Im Zuge der Wurzelspitzenresektion entfernt Ihr MKG-Chirurg innerhalb eines kleinen, ambulanten Eingriffs die entzündete Wurzelspitze sowie die ebenfalls infizierten Bereiche. Hierfür ist eine örtliche Betäubung ausreichend (siehe www.dgzmk.de). Als Erstes legt er den Operationsbereich frei, indem er das Zahnfleisch und die Knochenhaut abpräpariert. Dann trägt er einen Teil des Knochens ab und kappt die Wurzelspitze. Anschließend säubert Ihr MKG-Chirurg den Wurzelkanal und füllt ihn mit einer speziellen Füllmasse. Abschließend wird das Weichgewebe durch eine feine Naht verschlossen. Des Weiteren wird der Zahn zunächst mit einem Provisorium versorgt (siehe www.kzbv.de). Ziel der Maßnahmen ist ein bakteriendichter Verschluss des Wurzelkanals.

Zuletzt aktualisiert: 30.1.2014

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