Sofortimplantation und Spätimplantation

Bezüglich der Implantatsysteme unterscheidet man Sofort- und Spätimplantationen. Der Implantologe entscheidet je nach persönlicher Ausgangssituation des Patienten, welches System am sinnvollsten einsetzbar ist, um eine erfolgreiche Implantation durchführen zu können.

Sofortimplantation

Kommt es nach einem Unfall zu einem Zahnverlust im Frontzahnbereich oder wurde ein Zahn planmäßig extrahiert, kann eine Sofortimplantation unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll sein. Der zerstörte Zahn wird entfernt und ein einteiliges Implantat eingesetzt, das sofort mit einem provisorischen Zahnersatz bestückt wird.

Die Sofortimplantation kann jedoch nur unter bestimmten Vorbedingungen stattfinden: Der Kieferknochen muss unbeschädigt sein, das Zahnfach muss vollständig erhalten sein und es dürfen weder Entzündungen der Weichgewebe noch des Knochens vorliegen. Bei Patienten mit nachgewiesener Gingivitis oder Parodontitis ist eine sofortige Versorgung mit einem Implantat nicht möglich.

Die Stabilität der künstlichen Wurzel kann vom Implantologen gewährleistet werden, wenn günstige Kieferknochenverhältnisse und ein unversehrtes Zahnfach vorhanden sind. Im Verlauf desselben Behandlungstermins wird das Provisorium auf die künstliche Zahnwurzel aufgebracht.

sofort und spätimplantation
Drei Implantate über Steg verbunden

Vor allem beim Frontzahnverlust ist der ästhetische Aspekt nicht außer Acht zu lassen. Ein sofortiger Ersatz der Zähne nach einem Trauma garantiert das wiedererlangte Wohlbefinden und Sicherheitsgefühl des Patienten.

Im Anschluss an den Eingriff erfolgt die Heilungsphase, in welcher der Zahn noch nicht belastet werden darf. Die Wurzel wächst in das umliegende Weich- und Knochengewebe ein und gewinnt an Stabilität. In einigen Fällen kann der Implantologe eine Sofortbelastung der Zähne verantworten, unter der Voraussetzung, dass mehrere Zahnwurzeln innerhalb einer Sitzung gesetzt werden und zusätzlich über einen Steg verknüpft werden.

Spätimplantation

Nach der Extraktion eines nicht mehr erhaltungswürdigen Zahns oder nach einem Zahnverlust durch einen Unfall wird der Implantologe zunächst die Heilung der Weich- und Knochengewebe abwarten, bevor er die implantologischen Maßnahmen einleitet.

Genau wie bei der Sofortimplantation sind auch in diesem Fall ein gesunder Kieferknochen sowie ein entzündungsfreies Weichgewebe Vorbedingung für den Eingriff. Sollte der Implantologe bei Ihnen eine Gingivitis oder Parodontitis diagnostizieren, kann zunächst einmal keine Implantation durchgeführt werden.

Bei einer Spätimplantation können ein- oder mehrteilige Implantate verwendet werden. Die einteiligen Zahnwurzeln werden sofort mit einem provisorischen Zahnersatz bestückt und heilen offen ein. Zumeist werden zweiteilige Implantate eingesetzt, bei denen zuerst die Einheilung der künstlichen Wurzel abgewartet wird, bevor der Aufbau und der Zahnersatz folgen.

Ihr Implantologe wird Ihnen davon abraten, die Implantation nach dem Zahnverlust zu lange hinauszuzögern, da im Bereich der entstandenen Zahnlücke ein unterschiedlich ausgeprägter Knochen- sowie Weichgewebeschwund einsetzen wird. Sinnvoll ist, nach dem Verheilen des betroffenen Zahnfachs zu implantieren. Wenn Sie zu lange warten - eventuell erst nach Jahren die Zahnlücke schließen lassen - werden behandlungs- und kostenintensivere Maßnahmen zum Knochenaufbau notwendig werden.

Zuletzt aktualisiert: 9.12.2013

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