Behandlung der bakteriellen Infektion

Die Art und Weise, wie eine Parodontitis behandelt wird, richtet sich immer nach dem Verlauf und der Schwere der Erkrankung. Vorrangiges Ziel der Parodontologen ist die Reduzierung der bakteriellen Belastung, um die Entzündung des Zahnhalteapparates einzudämmen.

Nach eingehender Diagnostik mit Hilfe von bildgebenden Verfahren, Sondierung (siehe "Parodontales Screening") der Zahnfleischtaschen sowie mikrobiologischer Untersuchungen (siehe "Bakterientestung") legt Ihr Parodontologe das weitere Vorgehen fest.

Innerhalb des Therapiespektrums, das sowohl die Professionelle Zahnreinigung (siehe "Alterszahnheilkunde" in diesem Portal) als auch chirurgische Verfahren beinhaltet, setzt Ihr Parodontologe gezielt Maßnahmen ein, welche die Keimbelastung verringern.

Ihr Parodontologe wird als Erstes eine intensive Grundreinigung der Zähne zur Entfernung der Plaque und des Zahnsteins durchführen. Dies wird bei den regelmäßigen Kontrollen vorgenommen, aber auch im Zuge der Professionellen Zahnreinigung. Im Anschluss werden die Zahnoberflächen geglättet, so dass das erneute Anhaften von Bakterien erschwert wird.

Antibakteriell wirkende Mundspülungen können auch hilfreich sein, ihre Verwendung sollte jedoch unbedingt mit dem Parodontologen abgesprochen werden. In Betracht kommt auch der Einsatz von Dental-Lasern sowie photoaktivierte Verfahren.

Die Behandlungsschritte werden nach und nach von Ihrem Parodontologen überprüft und er entscheidet, ob zusätzliche Maßnahmen wie chirurgische Eingriffe an den Zahnfleischtaschen notwendig werden.

In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, Antibiotika zu verabreichen. Zum einen ist eine systemische Gabe möglich über Tablettenform, zum anderen kann aber auch ein lokaler Einsatz in den Taschen durchgeführt werden. Wichtig ist hierfür die vorherige Bestimmung der Keime (siehe "Bakterientestung"). Informationen hierzu gibt es auch unter www.kzbv.de. Ihr Parodontologe wird zu dieser Therapieform raten, wenn die vorhergehenden Behandlungsschritte nicht den gewünschten Erfolg erbracht haben. Darüber hinaus entscheidet der Parodontologe sich dafür, wenn ein Patient aus gesundheitlichen Gründen nicht operiert werden kann, die Furkationsbereiche der Wurzeln offen liegen und die Zahnhartsubstanz durch die Vorbehandlungen bereits in Mitleidenschaft gezogen ist.

Von Bedeutung sind die regelmäßigen Kontrollen des Zahnbetts im Rahmen des Recall-Systems Ihrer parodontologischen Praxis (Siehe "Zahnarzt" in diesem Portal). Diese Termine umfassen auch die Zahnsteinentfernung sowie die Professionelle Zahnreinigung. Es ist unabdingbar, dass Sie selbst für eine regelmäßige und effektive Zahn- und Mundhygiene sorgen, um Rezidive der Parodontitis zu vermeiden (KÜRSCHNER ET AL., 2008).

Zuletzt aktualisiert: 25.6.2014

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